Angeführt von Titelverteidigerin Sofia Polcanova treten die rot-weiß-roten Tischtennis-Asse bei der Heim-EM in Linz an.
Neben der Olympiafünften werden unter anderem auch die beiden Routiniers Daniel Habesohn und Robert Gardos von 15. bis 20. Oktober in Oberösterreich auf Medaillenjagd gehen. Das teilte der Österreichische Tischtennis Verband am Montag mit. „Es ist ein sehr guter Mix“, sagte ÖTTV-Sportdirektor Stefan Fegerl in einer Mitteilung über das heimische Aufgebot.
Im Frauen-Einzel ergatterten Staatsmeisterin Liu Yuan (38), Karoline Mischek (26), Anastasia Sterner (19) sowie die erst 15-jährige Nina Skerbinz die weiteren ÖTTV-Startplätze. Skerbinz und Sterner werden in Linz ihr EM-Debüt in der allgemeinen Klasse feiern. Für Polcanova geht es in der Heimat um die erfolgreiche Titelverteidigung. Vor zwei Jahren hatte sie in München im Einzel sowie im Doppel mit Bernadette Szőcs die Goldmedaille gewonnen, bei den Sommerspielen in Paris belegte die 30-Jährige als beste Europäerin den fünften Platz.
„Seriöse Chancen auf eine oder andere Medaille“
„Wir haben dank unserer Leistungsträger, allen voran natürlich Sofia, seriöse Chancen auf die eine oder andere EM-Medaille, sind uns aber auch der spielstarken Konkurrenz bewusst“, ergänzte Fegerl. Polcanova wird auch im Mixed gemeinsam mit Gardos antreten, in München hatte das Duo Bronze geholt.
Im Männer-Einzel sind neben Habesohn (36) und Gardos (45) auch Andreas Levenko (26), Maciej Kolodziejczyk (23) sowie die beiden Teenager Liu Zhenlong (19) und Julian Rzihauschek (15) nominiert. Im Doppel peilen Habesohn/Gardos, die Europameister von 2012 und 2018 sowie Silbermedaillengewinner von München, wieder Edelmetall an.
Das ÖTTV-EM-Aufgebot:
Damen
Einzel:
1. Sofia Polcanova
2. Anastasia Sterner
3. Liu Yuan
4. Nina Skerbinz
5. Karoline Mischek
Doppel:
1. Sofia Polcanova/Bernadette Szőcs (RUM)
2. Nina Skerbinz/Elina Fuchs 3. Karoline Mischek/Partnerin noch offen
Herren Einzel:
1. Daniel Habesohn
2. Robert Gardos
3. Andreas Levenko
4. Maciej Kolodziejczyk
5. Julian Rzihauschek
6. Liu Zhenlong
Herren Doppel:
1. Daniel Habesohn/Robert Gardos
2. Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (MDA)
3. Liu Zhenlong/Partner noch offen
Mixed:
1. Sofia Polcanova/Robert Gardos
2. Anastasia Sterner/Maciej Kolodziejczyk
Zwei Wochen vor Beginn der Titelkämpfe hat der ÖTTV-Sportausschuss* dem am Montag von Chen Weixing (Bundestrainer/Herren) und Zhang Jie (Bundestrainer/Damen) eingebrachten Vorschlag zur EM-Nominierung einstimmig zugestimmt.
In den Einzel-Konkurrenzen kann Österreich mit fünf Damen und sechs Herren antreten, im Doppel kommen je drei, im Mixed zwei Teams zum Einsatz. In sämtlichen Bewerben wird eine Qualifikationsrunde ausgespielt, die Raster der einzelnen Bewerbe stehen nach der Auslosung am 13. Oktober fest.
FRISCHE KRÄFTE
Sofia Polcanova, die nach ihren Erfolgen in München im Einzel und Doppel (gem. mit Bernadette Szőcs) als Titelverteidigerin antritt, wird auch im Mixed zum Schläger greifen. Bei der Europameisterschaft 2022 holte die Linzerin mit Robert Gardos die Bronzemedaille. Ihr letztes großes Ausrufezeichen gelang der 30-Jährigen bei den Olympischen Spielen in Paris, wo sie als beste Europäerin Rang fünf belegte. Die weiteren Startplätze für das Damen-Einzel werden an Frankreich-Legionärin Anastasia Sterner (19), die amtierende Staatsmeisterin Liu Yuan (38), die erst 14-jährige Nina Skerbinz, die wie Sterner ihr EM-Debüt in der allgemeinen Klasse zelebriert, sowie Karoline Mischek (26)vergeben. Neben Sofia Polcanova/Bernadette Szőcs feiern die amtierenden U15-Europameisterinnen Nina Skerbinz/Elina Fuchs (15) als zweites ÖTTV-Doppel ihr EM-Debüt in der allgemeinen Klasse, zudem wird Karoline Mischek mit einer internationalen Partnerin eingesetzt.
Im Herren-Einzel kommen neben den Routiniers Daniel Habesohn (36) und Robert Gardos (45) mit dem auf internationalen Bühnen bereits erfahrenen Andreas Levenko (26) und dem aufstrebenden Maciej Kolodziejczyk (23) zwei junge und bereits etablierte Spieler zum Einsatz. Zudem bekommen mit Liu Zhenlong (19) und dem erst 15-jährigen Julian Rzihauschek zwei spielstarke Zukunftsaktien die Chance, sich auf einer großen Bühne zu zeigen.Die Trauben hängen für die ÖTTV-Herren allerdings ziemlich hoch – die letzte EM-Einzel-Medaille gewann Werner Schlager in Ostrava 2010 mit Bronze. Damit sicherte sich der Weltmeister von 2003 seine insgesamt vierte EM-Medaille (3x Bronze, 1x Silber). Mit Robert Gardos hat ein weiterer Österreicher im Einzel eine EM-Medaille gewonnen, der heute 45-Jährige gewann bei den Titelkämpfen 2008 in Sankt Petersburg ebenfalls Bronze.
Definitiv mehr Chancen dürfen sich die ÖTTV-Herren dafür im Doppel ausrechnen, wo man mit Daniel Habesohn/Robert Gardos viel Klasse und Erfahrung an der Platte hat. Das Duo gewann 2012 und 2018 EM-Gold und holte zuletzt in München die Silbermedaille. Als zweites Herren-Doppel kommen die Ex-U15-Europameister Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (MDA) zum Einsatz, auch Liu Zhenlong geht mit einem internationalen Partner an die Platte. Im Mixed Bewerb wurden neben Gardos/Polcanova die EM-Debütant:innen Sterner/Kolodziejczyk nominiert.
Nach ihrer Rückkehr aus Peking, wo die heimischen Asse gegenwärtig beim mit zwei Millionen Dollar dotierten China Smash im Einsatz sind, arbeiten die Damen in Linz am letzten Feinschliff für das EM-Turnier. Die Herren trainieren zunächst in Stockerau mit dem polnischen Nationalteam und übersiedeln am 13. Oktober in die oberösterreichische Landeshauptstadt.
Die Liebherr Tischtennis Europameisterschaften, an der rund 250 Spieler:innen aus 41 Nationen teilnehmen, startet am 15. Oktober mit der Qualifikation. Ab Donnerstag greifen die Gesetzten ins Geschehen ein, am 18. Oktober folgt mit dem Mixed-Finale ein erstes absolutes Highlight. Getreu dem Motto „Das Beste zum Schluss“, werden am Sonntag die Europameister im Doppel und Einzel gekürt.
Stefan Fegerl (ÖTTV-Sportdirektor):
„Es ist ein sehr guter Mix, wir haben dank unserer Leistungsträger, allen voran natürlich Sofia, seriöse Chancen auf die eine oder andere EM-Medaille, sind uns aber auch der spielstarken Konkurrenz bewusst. Für die Jungen ist die Heim-Europameisterschaft Belohnung und Ansporn zugleich. Sie haben sich die Nominierung aufgrund ihrer gezeigten Leistungen verdient und können hoffentlich viel Positives für die Zukunft mitnehmen. Wir wollen mit dem Heimpublikum im Rücken dort anknüpfen, wo wir in München aufgehört haben und werden alles daran setzen, dass die Liebherr Tischtennis Europameisterschaften in Linz als gelungene Werbung für unseren Sport wahrgenommen werden.“
ÖTTV-Kader bei den Liebherr-EM in Linz (TipsArena, 15.-20.10.):
Damen-Einzel:
Sofia Polcanova, Anastasia Sterner, Liu Yuan, Karoline Mischek, Nina Skerbinz
Herren-Einzel:
Daniel Habesohn, Andreas Levenko, Robert Gardos, Maciej Kolodziejczyk, Julian Rzihauschek, Liu Zhenlong
Damen-Doppel:
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/Rum)
Nina Skerbinz/Elina Fuchs
Karoline Mischek/Partnerin international noch offen
Herren-Doppel:
Daniel Habesohn/Robert Gardos
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA)
Liu Zhenlong/Partner international noch offen
Mixed Doppel:
Sofia Polcanova/Robert Gardos
Anastasia Sterner/Maciej Kolodziejczyk