EM-Titel verteidigt: Polcanova ist die Tischtennis-Königin in Europa

Sofia Polcanova ist die Tischtenniskönigin in Europa. Bei den Liebherr Tischtennis Europameisterschaften im Jahr 2024 war die Linzerin begeistert. Gold in Einzel, Silber in Doppel mit Robert Gardos und Bernadette Szócs (ROU) in der Linzer TipsArena. Die alte und neue Europameisterin, die nun zehn EM-Medaillen hält, wurde in einer ausverkauften TipsArena geehrt. Die EM-Debütanten Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (MDA) wurden dafür vom ÖTTV mit einer Doppel-Bronze bejubelt. Die EM hatte insgesamt 14.500 Zuschauer.

Veröffentlicht am 20.10.2024 von Miguel Daxner bei den Europameisterschaften

Sofia Polcanova jubelt mit Zhang Jie über EM-Gold. Foto: Eva Manhart


Welche Mega-Power hat Sofia Polcanova: Im Finale schlug die Linzerin ihre führende Doppelpartnerin Bernadette Szócs mit 4:1. Im dritten Heat erreichte die 30-Jährige beim Stand von 1:1 in Sätzen die Meisterleistung: Nach einem Rückstand von 1:7 begann die Europameisterin mit einer erstaunlichen Aufholjagd auf 9:9, wehrte einen Satzball ab und übernahm nach dem 12:10 die Führung mit 2:1. „Mit Sicherheit war der dritte Satz der Knackpunkt.“ Polcanova sagte später: „Ich konnte ihn umdrehen, weiß nicht wie, aber da wusste ich, dass ich es schaffen kann.“

„Sonia“ beendete das Endspiel mit 11:6 und 11:9, verwandelte ihren dritten Matchball, sank zufrieden zu Boden und schickte Grüße an ihren verstorbenen Vater. Daraufhin wurde seine Frau von Teamchef Zhang Jie und Ehemann Peter in die Luft gejagt. „Eigentlich habe ich kein Wort. Ich bin meiner Familie, meinem Ehemann, meiner Mutter und natürlich meinem Vater sehr dankbar. Er hat mir alles gegeben, um mich heute dort zu sehen. Ich danke dem gesamten Team im Olympiazentrum, das mich so unterstützt hat. Das Spiel war wirklich hart. Es tut mir sehr leid für Bernadette, aber ich hätte ihr auch den Sieg völlig gewünscht. Nachdem sie im Doppelfinale besiegt worden war, war sie eine sehr gute Freundin.

Silber nach Gold Im Damen-Doppel

Im Doppelfinale der Nr. 2 des Turniers mussten Polcanova/Szócs Barbora Balazova/Hana Matelova (SLK/CZE) mit 2:3 besiegt haben. Dadurch gelang es den Titelverteidigerinnen, sich zweimal auszugleichen und den Decider zu überzeugen. Doch dann wechselten Barbora Balazova/Hana Matelova und gingen mit 8:2 an die Spitze und gewannen den Titel nach einem 11:6.

Deutliches 4:1 im Halbfinale

Im Einzel-Halbfinale überwand Polcanova die Deutsche Nina Mittelham mit einem beeindruckenden Ergebnis. Im ersten Heat startete die Polcanova-Show: Die Linzerin konnte zwei Satzbälle abwehren und gewann mit 12:10 durch vier Punkte in Folge mit einer beeindruckenden Rallye zum Abschluss. Der 30-Jährige schaffte es auch im zweiten Durchgang mit einem 5:0-Run zum 11:7, nachdem er einen 6:7-Rückstand hatte. Nur im dritten Heat kam es zu einem leichten Rückschlag, nachdem ein vergebener Satzball geworfen wurde. Mittelham hat mit 12:10 auf 1:2 gekürzt. Polcanova fegte die Vizeeuropameisterin jedoch mit 11:4 und 11.6 von der Platte und löste ihr drittes Finalticket bei der Heim-EM mit einem 4:1-Erfolg aus.

Polcanova sagte: „Was auch immer noch heute geschieht, ich bin bereits sehr dankbar. Bei der Europameisterschaft eine Medaille zu gewinnen, ist bereits schwierig genug. Jetzt habe ich bereits drei, die ich noch nicht einmal schaffen kann. Ich habe seit 2018 jeweils drei Medaillen bei drei Europameisterschaften gewonnen. Bei 2:0 war der erste Satz von großer Bedeutung. Ich verlor kurz die Konzentration und dachte mir, dass ich etwas ändern müsse, dass ich wieder aggressiver spielen müsse. „Das ist mir geglückt.“

Lebrun-Festival bei den Herren

IIm Halbfinale besiegte Alexis Lebrun (FRA) zunächst den Olympiazweiten Truls Möregardh (SWE/2) mit 4:0 aus dem Court. Im Endspiel ließ der Deutsche Benedikt Duda (10) – der im Halbfinale Dimitrij Ovtcharov (GER/6) mit 4:2 besiegt hatte – keine Chance mit 4:0 (5, 8, 6, 2). Die Nummer sieben des Turniers gewann er zusammen mit seinem Bruder Felix auch den Doppeltitel und besiegte im Finale die Schweden Anton Kallberg/Truls Möregardh (2) mit 3:0. Die Franzosen hatten tags zuvor die Bronzemedaillengewinner Maciej Kolodziejczyk (Ö)/Vladimir Ursu (MDA) im Halbfinale eliminiert.

Im Herren-Einzel gab es im Viertelfinale einen Eklat um Felix Lebrun (FRA). Der Topgesetzte war am Deutschen Benedikt Duda mit 3:4 gescheitert. Der Olympiadritte schoss dann seinen Schläger in die LED-Bande, zerschmetterte das Element und wurde daraufhin disqualifiziert. Damit verliert Lebrun alle in Linz erkämpften Weltranglistenpunkte, außerdem muss er für den Schaden finanziell aufkommen.

Stimmen:

Maciej Kolodziejczyk (EM-Bronze-Medaillengewinner):

„Ich habe noch immer keine Worte, es wird Zeit brauchen, bis ich diesen Medaillengewinn realisiert habe, aber ich bin jedenfalls sehr zufrieden. Ich liebe es vor einem großen Publikum zu spielen, die Stimmung war einzigartig. Es ist super, dass ich nicht nur mir, sondern auch vielen anderen mit dieser Medaille eine Freude machen konnte.“

Stefan Fegerl (ÖTTV-Sportdirektor):

Vier Medaillen sind sensationell, da kann man nur den Hut ziehen und das gesamte Team sehr herzlich gratulieren. „Es ist nahezu alles aufgegangen.“ Sofia spielte ein großartiges Turnier. Vor heimischer Kulisse konnte sie sich für alles belohnen, was sie investiert hatte – es gibt nichts Schöneres! Die Qualität an der Platte war auf einem unglaublich hohen Level, und das Turnier war topbesetzt. Es freut mich sehr, dass auch unsere Jungen auf dieser großartigen Bühne strahlen und wertvolle Erfahrungen sammeln konnten, darüber hinaus die tolle Stimmung im Saal.

Wolfgang Gotschke (ÖTTV-Präsident):

„Das ist es, was man sich wünschen kann. Eine voll erfolgreiche Werbung für den Tischtennissport war das Event. Wir verdanken dies den hervorragenden Leistungen unserer Athlet:innen, insbesondere Sofia, den allgemein beeindruckenden Leistungen auf den Platten und einer fantastischen Kulisse. Als Veranstalter erhielten wir viel Lob und hatten das Beste vom Besten aus 41 Nationen zu Gast. Wir hatten das Beste vom Besten. Der Eindruck, den unsere vielen EM-Debütant:innen hinterlassen haben, war neben den Medaillen ebenfalls sehr angenehm. Ein herzliches Dankeschön an das OK-Team und alle, die diese Veranstaltung ermöglicht haben, sowie an das gesamte Team.

Pedro Moura (ETTU Präsident):

„Zwei Faktoren machen eine EM zum Erfolg: Erstens müssen die Spieler und Coaches zufrieden sein, zweitens die Zuschauer. Beide Punkte wurden hervorragend erfüllt und so war dieser Event ein positives Highlight. Ich bedanke mich beim ÖTTV, dem Sportland Oberösterreich und bei allen Sponsoren.“

LIEBHERR Europameisterschaften in Linz (TipsArena)

Damen-Einzel, Finale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Bernadette Szócs (ROU/1) 4:1 (8, -11, 10, 6, 9)
Damen-Einzel, Halbfinale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Nina Mittelham (GER/4) 4:1 (10, 7, -10, 4, 6)
Bernadette Szócs (ROU/1) – Maria Xiao (ESP/18) 4:1 (3, -9, 7, 6, 6)
Damen-Einzel, Viertelfinale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Sabine Winter (GER/11) 4:1 (-7, 8, 3, 8, 10)
Damen-Einzel, Achtelfinale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Christina Kallberg (SWE/14) 4:0 (8, 4, 9, 10)
Damen-Einzel, 1/16-Finale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Veronika Matiunina (UKR/46/Q) 4:0 (5, 4, 6, 8)
Damen-Einzel, 1/32-Finale:
Sofia Polcanova (Nr. 2/Titelverteidigerin) – Charlotte Carey (WAL/82/Q) 4:0 (7, 10, 5, 8)

Damen-Doppel, Finale:                                            
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Barbora Balazova/Hana Matelova (SLK/CZE/2) 2:3 (-7, 7, -9, 7, -6)
Damen-Doppel, Halbfinale:                                    
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Izabela Lupulesku/Sabina Surjan (SRB/12) 3:2 (-10, 4, 5, -5, 3)
Damen-Doppel, Viertelfinale:                               
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Maria Xiao (ESP)/Adina Diaconu (ROU/1) 3:0 (7, 13, 11)
Damen-Doppel, Achtelfinale:
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Ece Harac/Ozge Yilmaz (TUR/10) 3:1 (8, 5, -5, 8)
Damen-Doppel, 1/16-Finale:
Sofia Polcanova/Bernadette Szócs (Ö/ROU/Nr. 7/Titelverteidigerinnen) – Solomiya Brateyko/ Veronika Matiunina (UKR) 3:0 (5, 9, 4)
Karoline Mischek/Nikoleta Puchovanova (Ö/SLK/32) – Leana Hochart/Nina Guo (FRA) 0:3 (-4, -9, -3)

Herren-Einzel, Finale:
Alexis Lebrun (FRA/7) – Benedikt Duda (GER/10) 4:0 (5, 8, 6, 2)
Herren-Einzel, Halbfinale:
Benedikt Duda (GER/10) – Dimitrij Ovtcharov (GER/6) 4:2 (8, 8, 5, -8, -6, 8)
Alexis Lebrun (FRA/7) – Truls Möregardh (SWE/2) 4:0 (10, 5, 5, 6)

Herren-Doppel, Finale:
Felix Lebrun/Alexis Lebrun (FRA/1) – Anton Kallberg/Truls Möregardh (SWE/2) 3:0 (2, 6, 8)
Herren-Doppel, Halbfinale:
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Felix Lebrun/Alexis Lebrun (FRA/1) 0:3 (-5, -9, -3)
Herren-Doppel, Viertelfinale:
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Peter Hribar/Deni Kozul (SLO/15) 3:0 (9, 14, 10)
Herren-Doppel, Achtelfinale:
Daniel Habesohn/Robert Gardos (Nr. 6) – Qiu Dang/Benedikt Duda (GER/9) 0:3 (-11, -9, -6)
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Darko Jorgic (SLO)/Tomislav Pucar (CRO/11) 3:2 (10, 10, -9, -3, 7)
Herren-Doppel, 1/16-Finale:
Daniel Habesohn/Robert Gardos (Nr. 6) – Dimitrije Levajac (SRB)/Andrei Putuntica (MDA/Q) 3:2 (-7, 6, 8, -7, 8)
Maciej Kolodziejczyk/Vladimir Ursu (Ö/MDA/37) – Martin Allegro/Adrien Rassenfosse (BEL/5) 3:2 (-8, -9, 5, 6, 5)

Mixed, Finale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Maria Xiao/Alvaro Robles (ESP/3) 0:3 (-8, -9, -10)
Mixed, Halbfinale:
Sofia Polcanova/Robert Gardos (Nr. 4) – Annett Kaufmann/Patrick Franziska (GER/26/Q) 3:2 (8, -10, -12, 9,

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