Die sieben Hermetischen Regeln

Die hermetischen Regeln oder Prinzipien stammen aus der hermetischen Philosophie, die im antiken Ägypten und Griechenland wurzelt und auf den legendären Weisen Hermes Trismegistos zurückgeht. Sie sind Leitlinien, die beschreiben, wie das Universum und unsere Realität funktionieren. Hier sind die sieben hermetischen Prinzipien einfach erklärt:

1. Das Prinzip des Geistes

  • Bedeutung: Alles beginnt mit einem Gedanken. Unser Geist beeinflusst die Realität, da das Universum aus Bewusstsein besteht. Deine Gedanken formen deine Wahrnehmung und dein Leben.

2. Das Prinzip der Entsprechung

  • Bedeutung: Es gibt eine Verbindung zwischen verschiedenen Ebenen der Existenz (z. B. Makrokosmos und Mikrokosmos). Das, was im Großen passiert, spiegelt sich im Kleinen wider – und umgekehrt.

3. Das Prinzip der Schwingung

  • Bedeutung: Alles im Universum schwingt und vibriert. Unterschiedliche Frequenzen bestimmen die Form und den Zustand von Dingen. Je höher die Schwingung, desto spiritueller oder feiner ist etwas.

4. Das Prinzip der Polarität

  • Bedeutung: Gegensätze sind eigentlich zwei Extreme desselben. Liebe und Hass sind z. B. zwei Seiten derselben Emotion. Wenn du die Polarität verstehst, kannst du Extreme ausgleichen.

5. Das Prinzip des Rhythmus

  • Bedeutung: Alles hat Zyklen und folgt einem natürlichen Rhythmus, wie Ebbe und Flut. Das Leben bewegt sich in Wellen – es gibt Höhen und Tiefen, und das gehört dazu.

6. Das Prinzip von Ursache und Wirkung

  • Bedeutung: Nichts passiert zufällig. Jede Handlung hat Konsequenzen. Das Prinzip erinnert daran, dass wir unser Leben aktiv beeinflussen können.

7. Das Prinzip des Geschlechts

  • Bedeutung: Es geht nicht nur um biologisches Geschlecht, sondern um Prinzipien wie Aktivität (männlich) und Passivität (weiblich), die in allem existieren. Beide Energien sind wichtig und ergänzen sich.

Anwendung im Alltag

Diese Prinzipien helfen, das Leben bewusster zu verstehen und zu gestalten. Wenn du beispielsweise erkennst, dass Gedanken Realität formen (Geist) oder dass Gegensätze verbunden sind (Polarität), kannst du Harmonie in schwierigen Situationen finden.


Was ist hermetische Philosophie

Die hermetische Philosophie ist eine spirituelle und philosophische Tradition, die auf den Lehren des legendären Hermes Trismegistos basiert. Dieser mythische Lehrer wird oft mit dem ägyptischen Gott Thot und dem griechischen Gott Hermes assoziiert und gilt als Urvater von Weisheit und esoterischem Wissen. Die hermetische Philosophie wurde in der Spätantike entwickelt und hatte großen Einfluss auf westliche esoterische Traditionen, darunter Alchemie, Astrologie und Magie.

Hauptmerkmale der hermetischen Philosophie:

  1. Die hermetischen Schriften
    Die Lehren sind vor allem in einer Sammlung von Texten überliefert, die als Hermetica bekannt sind. Dazu gehören Werke wie der Corpus Hermeticum und die Tabula Smaragdina (Smaragdtafel), die grundlegende Prinzipien des hermetischen Denkens enthalten.
  2. Zentrale Prinzipien
    Hermetische Philosophie basiert auf universellen Gesetzen, die die Ordnung des Kosmos und die Verbindung zwischen Makrokosmos (dem Universum) und Mikrokosmos (dem Menschen) erklären. Die sieben hermetischen Prinzipien wurden später durch das Buch Kybalion populär gemacht:
    • Das Prinzip des Mentalismus: „Das All ist Geist; das Universum ist mental.“
    • Das Prinzip der Entsprechung: „Wie oben, so unten; wie unten, so oben.“
    • Das Prinzip der Schwingung: „Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.“
    • Das Prinzip der Polarität: „Alles ist dual; alles hat Pole.“
    • Das Prinzip des Rhythmus: „Alles fließt, aus und ein.“
    • Das Prinzip von Ursache und Wirkung: „Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache.“
    • Das Prinzip des Geschlechts: „Alles hat männliche und weibliche Prinzipien.“
  3. Spirituelle Praxis
    Hermetische Philosophie ist nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch. Sie lehrt die Suche nach spiritueller Erleuchtung, Selbsterkenntnis und Vereinigung mit dem göttlichen Prinzip. Dies geschieht durch Meditation, Rituale und symbolische Praktiken wie die Alchemie.
  4. Einheit von Religion und Wissenschaft
    Hermetik versucht, die Brücke zwischen spiritueller Weisheit und wissenschaftlichem Denken zu schlagen. Im Mittelalter und der Renaissance hatte die hermetische Philosophie einen starken Einfluss auf die Entwicklung von Wissenschaft und Kunst.
  5. Universale Weisheit
    Die hermetische Philosophie erhebt den Anspruch, eine universale Weisheit zu vermitteln, die in allen Religionen und Kulturen grundlegend ist. Sie betont die Einheit von allem und das Streben nach Wahrheit.

Bedeutung der Hermetik

Die hermetische Philosophie hat die westliche Esoterik und Mystik nachhaltig geprägt. Sie beeinflusste Denker wie Paracelsus, Giordano Bruno, Isaac Newton und viele mehr. Heute wird sie in esoterischen Schulen, magischen Orden und spirituellen Bewegungen weiter gepflegt.

Hermetik lädt dazu ein, die Welt als ein tief miteinander verbundenes Ganzes zu betrachten, das durch geistige und spirituelle Gesetze geordnet ist. Sie ist daher sowohl eine spirituelle als auch eine philosophische Lebenshaltung.

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